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Aktuelles
Informationen zu den Schutzschirmverfahren der Krankenhaus Salem der Evang. Stadtmission Heidelberg gGmbH und der Krankenhaus St. Vincentius der Evang. Stadtmission Heidelberg gGmbH
Sehr geehrte Damen und Herren, die unseren Kliniken auf vielfältige Weise verbunden sind,
liebe Mitglieder unserer Stadtmission, liebe Verwaltungsräte, liebe Beiräte,
aufgrund der Entwicklungen der vergangenen Monate wenden wir uns heute an Sie mit folgender Nachricht:
Für unsere beiden Krankenhäuser Salem und St. Vincentius wurden am heutigen Tag, dem 21. November 2023, nach intensiven und umfassenden Abwägungen Anträge auf Durchführung von Schutzschirmverfahren beim zuständigen Amtsgericht Heidelberg gestellt. Bei einem Schutzschirmverfahren handelt es sich um ein spezielles Verfahren aus dem Insolvenzrecht, das strengen Anforderungen unterliegt: Die Antragstellung erfolgt freiwillig und der Antragsteller darf zum Zeitpunkt der Antragstellung nicht zahlungsunfähig sein. Weiter sind gute Aussichten für eine erfolgreiche Neuaufstellung verpflichtende Voraussetzung.
Hintergründe für diesen notwendigen Schritt sind insbesondere die allgemeinen Teuerungen für Energie- und Sachkosten sowie der anhaltende Fachkräftemangel bei gleichzeitig steigenden Kosten für notwendige Investitionsmaßnahmen. Erschwerend hinzu kommt der anhaltende Rückgang von Fallzahlen seit der Pandemie. Die finanziellen Defizite können durch den laufenden Betrieb nicht mehr ausgeglichen werden. Das bedeutet: Eine umfassende Neuaufstellung ist nun erforderlich. Diese wird auf Basis eines von externen Sanierungsexperten zu erarbeitenden Restrukturierungskonzeptes erfolgen. Ziel ist die Entwicklung einer maßgeschneiderten Versorgungsstrategie für die Region, die den wirtschaftlichen Bedürfnissen der Häuser und des Trägers bestmöglich Rechnung trägt und die medizinische Versorgung und Ausbildung in Heidelberg langfristig sichert.
Der Betrieb der Einrichtungen wird auch während der Dauer des gesamten Verfahrens uneingeschränkt fortgeführt. Die medizinische Behandlung und Betreuung der uns anvertrauten Patienten sowie die medizinische Ausbildung ist in gewohnter Qualität sichergestellt. Geplante Untersuchungen, Operationen und Nachsorge finden vollumfänglich gemäß den zugrundeliegenden Behandlungsplänen statt. Die Schutzschirmverfahren bieten uns die Möglichkeit, uns bei laufendem Geschäftsbetrieb umfassend zu sanieren, die wirtschaftliche Situation nachhaltig zu stabilisieren und uns neu und zukunftsfähig zu organisieren.
Wir sind uns bewusst, dass die kommende Zeit Herausforderungen mit sich bringt, sind aber zuversichtlich, dass wir gemeinsam gestärkt aus dieser Zeit hervorgehen werden.
Sollten Sie weitere Fragen haben, zögern Sie bitte nicht, uns unter der eigens dafür eingerichteten E-Mail-Adresse, kontakt@stadtmission-hd.de, zu kontaktieren. Auf der Homepage der Krankenhäuser finden Sie auch FAQ mit weiteren Erklärungen.
Wir bedanken uns schon heute für Ihr entgegengebrachtes Vertrauen und Ihre Unterstützung in dieser herausfordernden Zeit.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Helmut K. Seitz Vorstandsvorsitzender der Evang. Stadtmission Heidelberg |
Christian Wetzel Geschäftsführer Trägergesellschaft Evang. Stadtmission Heidelberg |
Florian Kesberger |
Yong-Uk Kim |
FAQ-Katalog zur Situation der Krankenhäuser Salem und St. Vincentius
1. Wieso haben die Krankenhäuser Salem und St. Vincentius Evang. Stadtmission Heidelberg Anträge auf Durchführung von Schutzschirmverfahrens gestellt?Die erforderlichen Restrukturierungsmaßnahmen für die beiden Häuser aus eigener Kraft umzusetzen, ist nicht länger möglich – daher wurde nach intensiven Überlegungen und Abwägungen aller Optionen die Entscheidung zu diesem Schritt getroffen. Der gesetzliche Schutz des Schutzschirmverfahrens und seine breiten Gestaltungsinstrumente bieten die Möglichkeit, bei laufendem Betrieb die Neugestaltung der Häuser anzugehen.
Ziel ist die Entwicklung einer maßgeschneiderten Versorgungsstrategie für die Region, die den wirtschaftlichen Bedürfnissen der Häuser und des Trägers bestmöglich Rechnung trägt, die medizinische Versorgung und Ausbildung langfristig in Heidelberg sichert.
Neben den allgemeinen Teuerungen für Energie- und Sachkosten haben die Krankenhäuser Salem und St. Vincentius mit Fachkräftemangel und steigenden Kosten für notwendige Investitionsmaßnahmen zu kämpfen. Auch der, seit der Pandemie anhaltende, Rückgang von Fallzahlen kommt erschwerend hinzu. Die finanziellen Defizite können durch den laufenden Betrieb nicht mehr ausgeglichen werden.
Bei einem Schutzschirmverfahren handelt es sich um ein spezielles Verfahren aus dem Insolvenzrecht, das strengen Anforderungen unterliegt: Die Antragstellung erfolgt freiwillig und der Antragsteller darf zum Zeitpunkt der Antragstellung nicht zahlungsunfähig sein. Weiter sind gute Aussichten für eine erfolgreiche Neuaufstellung verpflichtende Voraussetzung.
Die Restrukturierung erfolgt dann eigenverantwortlich im Rahmen dieses speziellen Verfahrens bei laufendem Weiterbetrieb des Unternehmens unter der Aufsicht eines gerichtlich bestellten sog. vorläufigen Sachwalters. Dieser prüft die wirtschaftliche Lage des Antragstellers und begleitet das Unternehmen gemeinsam mit weiteren externen Spezialisten während der gesamten Verfahrensdauer. Die Entscheidungshoheit verbleibt vorrangig bei der Geschäftsleitung.
Ziel ist es stets, auf Basis eines von Experten gemeinsam mit den Entscheidungsträgern des Unternehmens entwickelten Zukunftskonzeptes das Unternehmen zu neuzugestalten und dadurch zukunftstauglich aufzustellen.
Nein. Die Krankenhaus Salem der Evang. Stadtmission Heidelberg gGmbH und die Krankenhaus St. Vincentius der Evang. Stadtmission Heidelberg gGmbH sind nicht zahlungsunfähig. Aktuell ist jeweils die Zahlungsfähigkeit gegeben. Dies ist schon Voraussetzung zur Antragstellung auf Durchführung eines Schutzschirmverfahrens.
Das laufende Verfahren hat keinerlei Auswirkungen auf die Krankenhausbetriebe, diese werden vollumfänglich fortgeführt. Patientinnen und Patienten können und sollen weiter ins Krankenhaus kommen und werden in gewohnter Qualität weiter behandelt und betreuet.
Im nächsten Schritt, werden im Rahmen des Schutzschirmverfahrens die Geschäftsführungen der beiden Krankenhäuser mit Hilfe eines externen Expertenteams ein Zukunftskonzept entwickeln, das auf die bestmögliche Versorgung der Patienten sowie auf die besonderen Bedürfnisse der Region zugeschnitten ist. Das bietet die Möglichkeit, sich für die Zukunft neu aufzustellen und sich auf dieser Basis langfristig so zu restrukturieren, dass eine maßgeschneiderte Versorgungsstrategie für die Region bereit gestellt wird, die den wirtschaftlichen Bedürfnissen der Häuser und des Trägers bestmöglich Rechnung trägt sowie die medizinische Versorgung und Ausbildung langfristig in Heidelberg sichert.
Sanierung bedeutet auch Veränderung – dass es im Status Quo nicht weitergehen kann, ist allen Beteiligten klar. Das im Rahmen des Schutzschirmverfahrens zu entwickelnde Sanierungskonzept wird die Grundlage für die schrittweise Restrukturierung der Einrichtungen bilden. Welche Schritte das Konzept im Einzelnen vorsieht, wird die kommende Zeit zeigen. Wir versichern, dass alle Entscheidungen wohlüberlegt und im Sinne unserer Patienten und vor dem Hintergrund, die medizinische Versorgung der Region langfristig sicherzustellen, getroffen werden.
Ja. Patientinnen und Patienten und deren Angehörige werden in gewohnter Qualität betreut und behandelt. Die Krankenhausbetriebe werden vollumfänglich fortgeführt, die medizinische Versorgung ist auch während des laufenden Verfahrens sichergestellt. Operationen finden wie geplant statt.
Nein, geplante Operationen werden aufgrund des Schutzschirmverfahrens nicht abgesagt. Der Operationsbetrieb sowie die zugehörige Nachsorge finden wie bisher ohne Einschränkungen in unseren Einrichtungen statt.
Ja, medizinische Behandlungen und Maßnahmen werden wie geplant stattfinden. Bei konkreten Fragen zu bevorstehenden Behandlung wenden Sie sich bitte an Ihren betreuenden Arzt vor Ort bzw. an das Patientenmanagement der entsprechenden Einrichtung.
Nein, für Besuche im Krankenhaus Salem oder im Krankenhaus St. Vincentius bestehen keinerlei Einschränkungen.
Alle weiteren Fragen können Sie an die folgende E-Mail-Adresse richten: kontakt@stadtmission-hd.de. Wir antworten Ihnen schnellstmöglich.